Das Thema „geistliches Wachstum“ ist für einen Christen sehr relevant. Somit habe ich mir während einer Predigt Notizen gemacht:
Erfahrungen mit dem Thema “geistliches Wachstum” können Angst machen.
So wechseln Leute z.B. Gemeinden, “weil sie nicht geistlich wachsen” konnten. Wenn nach dem Wechsel dann nur äußeres Aussehen verändert (wegen nicht so konservativer Ansichten), fragt man sich, ob diese Person das mit geistlichem Wachstum verbunden hat?
Vielleicht erlebt es jemand mit einem Jüngerschaftskurs: „Wenn du den mitmachst, wirst du geistlich Wachsen!“ – Aber dann kommt die Enttäuschung, weil sich nichts ändert.
Das alles kann Angst machen.
Kinder wollen noch wachsen, weiterkommen. Aber ein junger Mann kann schon aufgeben, wenn er vieles probiert hat und es nichts funktioniert.
Was passiert mit meiner Rettung, wenn kein geistliches Wachstum passiert?
Darüber spricht Petrus im 2.Brief: 2Pet 1,3-11
„3 ¶ Da seine göttliche Kraft uns alles zum Leben und zur Gottseligkeit geschenkt hat durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine eigene Herrlichkeit und Tugend, 4 durch die er uns die kostbaren und größten Verheißungen geschenkt hat, damit ihr durch sie Teilhaber der göttlichen Natur werdet, die ihr dem Verderben, das durch die Begierde in der Welt ist, entflohen seid : 5 eben deshalb wendet aber auch allen Fleiß auf und reicht in eurem Glauben die Tugend dar, in der Tugend aber die Erkenntnis, 6 in der Erkenntnis aber die Enthaltsamkeit, in der Enthaltsamkeit aber das Ausharren, in dem Ausharren aber die Gottseligkeit, 7 in der Gottseligkeit aber die Bruderliebe, in der Bruderliebe aber die Liebe! 8 Denn wenn diese Dinge bei euch vorhanden sind und zunehmen, lassen sie euch im Hinblick auf die Erkenntnis unseres Herrn Jesus Christus nicht träge und nicht fruchtleer sein. 9 Denn bei wem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen. 10 Darum, Brüder, befleißigt euch um so mehr, eure Berufung und Erwählung fest zu machen! Denn wenn ihr diese Dinge tut, werdet ihr niemals straucheln. 11 Denn so wird euch reichlich gewährt werden der Eingang in das ewige Reich unseres Herrn und Heilandes Jesus Christus. “
Wenn du das hast, wird die Tür (in den Himmel) für dich breit genug sein!
Selbst Jesus wuchs: an Alter, an Weisheit, an Ansicht bei Menschen und Gott.
Wenn geistliches Wachstum geschieht, wachsen wir über das, was Kinder ausmacht hinaus.
Das hat Jesus einmal bei der Speisung der vielen Menschen erwartet. Viele dieser Menschen suchten Jesus ein zweites Mal auf und Jesus wurde traurig, dass sie nur kommen, um satt zu werden. Sie waren wie kleine Kinder, die nur kommen, um etwas für ihren Bauch zu bekommen. Aber dabei bleibt es auch.
Kleine Kinder mögen Großeltern, weil diese ihnen immer etwas Süßes zum Naschen geben, und wenn sie größer werden und es immer noch so bleibt, so ist kein Wachstum passiert!
Menschen, die auch nur zu Jesus kommen, solange er ihnen das gibt, was sie wollen, zeigen damit, dass sie noch kein Stück gewachsen sind. Wenn Jesus mit der Zeit nicht das gibt, was man will, so steigen sie aus der Beziehung aus.
Im Leben des Petrus fragte Jesus genau diese Dinge ab. Petrus liebte Jesus obwohl, sein Reich nicht so kam, wie er sich das gedacht hatte. Jesus fragt das 3 Mal (Johannesevangelium 21).
Die Mutter von Jakobus und Johannes hatte auch noch nicht gelernt, dass man einen Ehrenplatz nicht einfach im Gespräch absichern und besprechen kann, sondern man muss den „Leidenskelch trinken“. Sie wollte, dass ihre beiden Söhne als Jesu Stellvertreter links und rechts von ihm einen Ehrenplatz einnehmen. Doch Jesus macht klar, dass dies nicht so einfach ist, sondern damit zu tun hat, dass er einen „Leidenskelch trinken“ muss.
Christen brauchen mehr Bereitschaft zum Leiden. Ein alter Bruder stellte für sich in einer schlimmen Krankheit mit: „Wir haben viel zu große Angst vor Leiden. Ich hätte das ohne die eigenen Leiden niemals lernen können!“
Geistliches Wachstum wird sehr praktisch: Dienstbereitschaft zeigt das.
Oft wird die Gnade überbetont: „Tue nichts selbst, sonst machst du Gottes Werk kaputt!“ Jedoch sagt Petrus: „so legt nun allen Fleiß daran“.
Gnade Gottes kann auch unterbetont werden: „Tue noch mehr, mehr, vielleicht gelingt es dir dann!“
Nur beides zusammen ist biblisch. Ohne Gottes Gnade ist es nicht möglich, aber es gehört auch eigener Fleiß dazu.
Wer nur den menschlichen Einsatz und Mühe betont, steckt keinen an. Jesus sprach ein hartes Wort dazu, wenn wir anderen im Glauben ein Hindernis sind. Zu diesen Menschen sagte Jesus: „Besser wäre, du wärst nie geboren!“
Keiner kann geistlich wachsen, wenn nicht beides passiert: Gottes Gnade und unser Fleiß. Wir sind mit Gottes Gnade beschenkt und sollen unseren Fleiß anlegen.
Wir sollen uns verwandeln, in eine Eigenschaft, um wie Jesus zu werden. Das ist nur möglich durch Bekehrung, mit geschenkter göttlicher Natur. Wiedergeburt passiert nur durch den Willen Gottes. Glaubenserfahrungen können wir zwar ohne Bekehrung machen. Aber die Wiedergeburt, eine neue Geburt kommt nur durch das Werk Gottes.
Wie viele Gedanken am Tag verbringe ich mit Gott? Das entscheidet über meine Erkenntnis Gottes.
Enthaltsamkeit kann ich nicht am Schreibtisch lernen, sondern nur in Begegnungen mit Situationen im Leben lernen. Bei Leistungsdruck, Stress, etc. Was hilft es, wenn ich gestern enthaltsam war, hilft es mir heute? Heute muss ich das ganz neu machen.
Bsp. Freund vom Prediger stirbt sinnlos (von Unbekannten, die er nie gesehen oder gekannt hatte in einer Bushaltestelle ermordet) – seitdem hatte er Angst, sinnlos zu sterben.
Aber dann lernte er eine wichtige Wahrheit: Jesus steht vor Pilatus. Dieser fragt: „Warum reagierst du nicht? Weiß du nicht, dass ich die Macht habe dich freizulassen oder auszuliefern?“ Jesus antwortet: „Du hast diese Macht nicht. Gott gab sie dir!“
Sinnlos ist nur etwas, wenn es Gott nicht gibt.
So ist dann Ausharren möglich, Geduld haben. Jesus wird Rache nehmen, ich muss es nicht.
Bsp. einer Fabel: Über Nacht, nach einem Regen wächst ein Pilz. Er wird 10 cm groß. Neben ihm steht eine Eiche. „Wie lange stehst du da schon?“ fragt der Pilz. „200 Jahre!“ antwortet die Eiche. Da meint der Pilz: „Du bist aber klein. Du musst mir Platz wohl machen, wenn ich über Nacht schon 10 cm gewachsen bin, was ist dann erst in 200 Jahren, wenn ich so schnell 200 Jahre lang wachse?“ Aber am nächsten Tag war er schon ganz welk. Die Eiche dagegen wuchs beständig, wenn auch langsam.
Wir sollen Beständigkeit aufweisen. Geistliches Wachstum bedeutet einfach, dran zu bleiben und nicht aufzugeben. Nicht das Erreichen einer bestimmten Größe zählt, sondern nicht aufhören das zu tun (zu wachsen).
Wollen wir das?
Es ist eine Richtung gefragt. Der Eingang ins himmlische Reich wird verbunden mit unserem geistlichen Wachstum.